Wo Wein und Daten fliessen [1]
Das Projekt in Kürze

- Warehouse Management für das gesamte Sortiment von Wein in Gebinden und auf Paletten
- Verwaltung des Tanklagers
- Steuerung des Materialzugangs / -abgangs zur resp. von der Produktion
- Belegloses Arbeiten in allen logistischen Prozessen (Datenfunk, Scanning)
- Mandantenverwaltung, Lagergeld, Billing
- Zollfreilager-Verwaltung
- Alkoholverwaltung gemäss gesetzl. Bestimmungen
- Anbindung und Verwaltung des Paternoster-Lagers für Kleinteile (Etiketten, Korken, Kapseln usw.)
- Schnittstelle zum ERP-System Microsoft Danamics NAV
Ausgangslage
Für die Lagerung auf dem 23‘400 m2 grossen Werkareal in Rothenburg stehen 317 Chromstahltanks in einem klimatisierten Keller sowie ein Flaschenlager mit einer Kapazität von 10‘000 Palettenplätzen (5 Millionen Flaschen) zur Verfügung. Mit der Produktionsanlage werden pro Jahr über 100‘000 Hektoliter Wein in mehr als 20 Millionen Flaschen Wein abgefüllt, mit stündlichen Spitzenleistungen von bis zu 15‘000 Flaschen.
Bataillard ist ausserdem auch Importeur von mehr als 100 verschiedenen Original-Abfüllungen. Per Lastkraftwagen oder per Bahn wird der Wein entweder in Stahltanks oder in Originalgebinden angeliefert. Bataillard beliefert über 500 Fach- und Detailhändler in der gesamten Schweiz.
Aufgabenstellung
Als Folge des seit einigen Jahren stagnierenden Weinkonsums herrscht auf Anbieterseite ein Verdrängungswettbewerb. Deshalb forciert Bataillard die Effizienzsteigerung der Geschäftsprozesse und investiert fortlaufend in die Modernisierung des ISO9001 zertifizierten Betriebs. Die Einführung einer leistungsfähigen, skalierbaren Lösung für die Steuerung und Kontrolle der Produktions- und Lagerprozesse entspricht somit einer logischen Konsequenz.
Stets am Puls des Geschehens
Insbesondere im Hinblick auf das angestrebte Wachstum sah Bataillard ein beträchtliches Rationalisierungs- und Verbesserungspotenzial bei den Prozessen in der Fertigung und Auftragsabwicklung. «Das Konzept, die Funktionalität und die Bedienfreundlichkeit der LagerSuite®-Software überzeugten uns, und ausserdem stellten wir schnell fest, dass unser Gegenüber wusste, wovon es sprach», bilanziert Peter Kaufmann, Leiter Technik und Informatik.
Gemeinsam mit XELOG setzte Bataillard die definierten Anforderungen in operative, mit LagerSuite® gestützte Prozesse um. Eines der erklärten Ziele war eine zeitnahe Abbildung des Fertigungsfortschritts und des Lagerbestandes. Deshalb können die über zwanzig LagerSuite®-Benutzer an jedem Arbeitsplatz im Unternehmen die erforderlichen, aktuellen Daten on-line bearbeiten und abrufen, sei es in der Disposition, im Lager oder in der Fertigung.
Nahtloser Informationsfluss
Die Bestellungen (Aufträge) erfolgen elektronisch über die Internetplattform, per Fax oder Telefon. Bestellungen von Kunden werden im Warenwirtschaftssystem Navision durch die Administration erfasst, falls sie telefonisch oder per Fax erfolgen, oder direkt via EDI (Electronic Data Interchange) eingespiesen. Über eine Datenschnittstelle werden die Liefer- und Produktionsaufträge von Navision an LagerSuite® übermittelt, und
gleichzeitig wird auch das Transportunternehmen mit den entsprechenden Aufträgen avisiert.
Die Schnittstelle zu Navision hat Bataillard eine massive Vereinfachung des Informationsund Datenflusses gebracht und versetzt das Unternehmen in die Lage, die Arbeit besser zu planen und zeitgerecht zu bewältigen.
Den Spitzenleistungen gewachsen
Dem Verhalten des Marktes folgend, erteilen die Kunden Produktionsaufträge zunehmend kurzfristiger. So kann es passieren, dass innerhalb von zwei Wochen 200‘000 Flaschen abgefüllt werden müssen. Dies stellt höchste Ansprüche an die Verfügbarkeit von Produktion und Lager.
«Ich bin echt begeistert, wie ruhig und sicher wir auch höchste Spitzenleistungen bewältigen! Wir verfü gen heute über effiziente, sichere und klar definierte Abläufe!», so Peter Kaufmann. Ab dem Zeitpunkt, wo Liefer- und Produktionsaufträge an LagerSuite® erteilt wurden, übernimmt LagerSuite® die Führung des gesamten Produktions- respektive Lieferprozesses. Pro Woche werden im Schnitt 120 Produktions- und 540 Lieferaufträge verarbeitet.

Flexibel und zeitnahe
Ein Produktionsprozess gestaltet sich weitaus komplexer, als dies auf den ersten Blick erscheinen mag. Um eine Flasche Wein abzufüllen, müssen aus 170 Weinsorten, 50 Flaschenarten, 3’500 Etiketten-, 40 Korken- und 15 Verschlusskapseltypen die richtigen Komponenten ausgewählt werden.
Basierend auf der Stückliste des Fertigungsauftrages meldet LagerSuite® die erforderliche Weinmenge an die Abfüllanlage und führt den Mitarbeitenden durch den entsprechenden Kommissioniervorgang im Materiallager. Für die Kommissionierung im Lager werden die Mitarbeitenden mittels Dialogen auf Touch Screen Terminals geführt, die auf dem Stapler montiert sind.

Überall an Qualität gewonnen
«Mit Papier war die Fehlerquote um ein Vielfaches höher.» Als weiteren Vorteil nennt Peter Kaufmann das schnelle Verbuchen der abgeschlossenen Fertigungsaufträge. Obwohl fertig produziert, war damals die Ware für den Verkauf während einer beachtlichen Zeitspanne nicht verfügbar, da sie im Warenwirtschaftssystem noch nicht eingebucht war.
«Früher haben wir Fehler zwischen den verschiedenen Instanzen hin- und hergeschoben. Das ist heute endgültig vorbei und der Stimmung im Betrieb nur zuträglich. » Am Ende der Abfüllanlage werden die Weinflaschen in Kartons abgepackt und palettiert – ein neuer Artikel ist entstanden.
Nach erfolgtem Scannen des Artikels teilt Lager-Suite® dem Mitarbeitenden mit, an welchen Lagerplatz oder an welche der 18 Rampen des Warenausgangs er die Ware zu bringen hat. LagerSuite® gewährleistet jederzeit die Rückverfolgung von Chargen, sowohl bei Offenweinen als auch bei Originalabfüllungen. Korken und Kapseln, Verpackungskartons, Paletten und Accessoires, sowie weitere 8‘500 verwaltete Artikelarten.Die insgesamt 40 Millionen Weinetiketten werden in 4 Paternoster-Systemen gelagert, die wiederum von LagerSuite® automatisch angesteuert werden.
Zwei Aussenlager werden ebenfalls mit LagerSuite® verwaltet, und weitere sollen folgen.
Der Inventur sieht man bei Bataillard inzwischen gelassen entgegen. Das Lager leidet kaum mehr unter Bestandsdifferenzen Einerseits als Folge der permanenten Inventur, andererseits dank umsichtiger Prozessgestaltung. So wird beispielsweise Glasbruch on-line per Datenfunk verbucht. «Wenn etwas fehlt, ist meist falsches Zählen beim Kommissionieren die Ursache», summiert Peter Kaufmann.

Besser werden als Daueraufgabe
Die permanente Prozessverbesserung und Modernisierung des Betriebs ist für Bataillard eine Daueraufgabe. «Für uns ist es wertvoll und unerlässlich, unsere Ideen und Probleme mit den aussenstehenden Spezialisten von XELOG zu reflektieren, weil sich daraus stets konstruktive und zielführende Lösungen ergeben, die manchmal überraschend einfach und gut sind.
Das stete Messen mit der Elite gehört für uns zum Alltag und hält fit!», schmunzelt Peter Kaufmann, ein in der Freizeit sportbegeisterter Radfahrer.
